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Was ist der Graue Star?
Der Graue Star, medizinisch Katarakt genannt, ist eine Trübung der Augenlinse. Betroffene nehmen ihre Umgebung zunehmend wie durch einen Schleier oder Nebel wahr. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und betrifft vor allem ältere Menschen: Zwischen 65 und 74 Jahren hat etwa jeder Fünfte einen Grauen Star, bei den 75- bis 79-Jährigen bereits jeder Zweite.
In Deutschland werden jährlich über eine Million Katarakt-Operationen durchgeführt – damit ist die Grauer-Star-OP die häufigste Operation überhaupt. Die gute Nachricht: Die Behandlung ist heute sicherer und präziser denn je.
Aktuelle Studie August 2025: Eine Auswertung der britischen UK Biobank mit über 440.000 Teilnehmenden zeigt eindeutig: Menschen mit Vitamin-D-Mangel haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Grauen Star zu entwickeln. Die Studie wurde im British Journal of Ophthalmology veröffentlicht und bestätigt frühere Vermutungen über den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Augengesundheit.
Wie entsteht der Graue Star?
Die Augenlinse besteht hauptsächlich aus Wasser und speziellen Eiweißen. Mit zunehmendem Alter lagern sich diese Proteine anders an und verklumpen – die Linse wird trüb. Dieser Prozess ist ein natürlicher Alterungsvorgang, ähnlich wie graue Haare.
Bestimmte Faktoren beschleunigen jedoch die Entwicklung:
- Vitamin-D-Mangel: Neueste Forschung zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und erhöhtem Katarakt-Risiko.
- UV-Strahlung: Langjährige intensive Sonneneinstrahlung ohne Schutz schädigt die Linse.
- Rauchen: Verdoppelt das Risiko für Grauen Star.
- Diabetes: Erhöhte Blutzuckerwerte fördern die Linsentrübung.
- Langzeitmedikation mit Kortison: Kann die Entwicklung beschleunigen.
- Mangelernährung: Fehlen wichtiger Antioxidantien wie Vitamin C, E und Lutein.
Symptome: Woran erkenne ich den Grauen Star?
Die Symptome entwickeln sich meist über Jahre:
- Verschwommenes, nebliges Sehen
- Erhöhte Blendempfindlichkeit, besonders beim Autofahren nachts
- Farben wirken blasser oder gelblicher
- Doppelbilder auf einem Auge
- Häufige Änderung der Brillenstärke
- Verbessertes Nahsehen (paradoxe Kurzsichtigkeit)
Wichtig: Ein Grauer Star verursacht keine Schmerzen. Wenn Sie Augenschmerzen haben, deutet das auf eine andere Erkrankung hin. Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig augenärztlich untersuchen – besonders ab dem 60. Lebensjahr.
Kann man dem Grauen Star vorbeugen?
Während der altersbedingte Graue Star sich nicht vollständig verhindern lässt, können Sie sein Fortschreiten verlangsamen:
Vitamin D – der Schlüssel zur Vorbeugung
Die UK-Biobank-Studie von 2025 untersuchte die Vitamin-D-Spiegel von über 440.000 Menschen zwischen 37 und 73 Jahren. Das Ergebnis:
- 13,4 % hatten einen schweren Vitamin-D-Mangel (unter 25 nmol/l)
- 41,9 % einen moderaten Mangel (25 bis unter 50 nmol/l)
- Nur 11,3 % waren ausreichend versorgt (ab 75 nmol/l)
Menschen mit schwerem Vitamin-D-Mangel entwickelten signifikant häufiger einen Grauen Star – auch in jüngeren Jahren. Die Forscher empfehlen, den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Weitere wichtige Schutzfaktoren
- UV-Schutz: Hochwertige Sonnenbrille mit UV-400-Filter tragen
- Antioxidantien: Vitamin C, E, Lutein und Zeaxanthin schützen die Linse vor oxidativem Stress
- Rauchstopp: Reduziert das Risiko erheblich
- Blutzuckerkontrolle: Wichtig für Diabetiker
- Gesunde Ernährung: Viel grünes Blattgemüse, Beeren, Fisch
Moderne Behandlung: Die Katarakt-Operation 2025
Der einzige wirksame Weg, einen Grauen Star zu behandeln, ist die Operation. Dabei wird die trübe Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Der Eingriff erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung und dauert etwa 15–20 Minuten.
Zwei OP-Methoden stehen zur Verfügung
1. Klassische Operation (Phakoemulsifikation):
Die trübe Linse wird mit Ultraschall zerkleinert und abgesaugt. Anschließend wird die Kunstlinse eingesetzt.
Diese Methode ist sehr ausgereift und wird von den Krankenkassen übernommen.
2. Femtosekundenlaser-Operation:
Seit August 2024 ist in Europa der LENSAR ALLY verfügbar – die modernste Generation der Laser-Kataraktchirurgie.
Der Laser führt präzise Schnitte durch, die sonst manuell mit dem Skalpell gemacht werden. Die Methode gilt als noch präziser,
schonender und sicherer, ist jedoch eine Selbstzahlerleistung.
Innovation 2025: Künstliche Intelligenz unterstützt nun bei Grauer-Star-Operationen. KI-gestützte Videoanalyse am Universitätsklinikum Bonn hilft, OP-Techniken zu verbessern und Komplikationen zu reduzieren.
Welche Kunstlinsen gibt es?
Moderne Intraokularlinsen bieten mehr als nur Sehkraftwiederherstellung:
- Monofokallinsen: Standard-Linsen für eine Entfernung (Ferne oder Nähe) – Kassenleistung
- Multifokallinsen: Ermöglichen scharfes Sehen in mehreren Entfernungen ohne Brille
- Torische Linsen: Korrigieren gleichzeitig eine Hornhautverkrümmung
- EDOF-Linsen: Bieten erweiterte Tiefenschärfe für natürliches Sehen
Empfehlungen von apo-versand zur Vorbeugung
Vitamin D
Hochdosiertes Vitamin D3 (1000–2000 IE täglich): Besonders im Herbst und Winter, wenn die körpereigene Produktion durch Sonnenlicht nicht ausreicht. Idealerweise in Kombination mit Vitamin K2 für optimale Verwertung.
Augenvitamine mit Antioxidantien
- Lutein (10–20 mg) und Zeaxanthin (2 mg): Carotinoide, die sich gezielt in der Augenlinse anreichern und vor oxidativem Stress schützen.
- Vitamin C (mindestens 500 mg): Hochkonzentriert in der Augenlinse vorhanden, wirkt als Radikalfänger.
- Vitamin E (100–200 mg): Schützt Zellmembranen vor Schädigungen.
- Zink und Selen: Unterstützen enzymatische Schutzsysteme im Auge.
Omega-3-Fettsäuren
EPA und DHA aus Algenöl oder hochwertigem Fischöl fördern die Durchblutung und reduzieren Entzündungen – wichtig für die Augengesundheit insgesamt.
Hinweis: Vitaminpräparate ersetzen keine ausgewogene Ernährung, können aber gezielt Defizite ausgleichen. Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel beim Arzt bestimmen, um die richtige Dosierung zu finden.
Häufig gestellte Fragen
Kann ein Grauer Star wieder verschwinden?
Nein, eine einmal getrübte Linse kann sich nicht regenerieren. Nur eine Operation kann die Sehkraft wiederherstellen.
Können Augentropfen oder Medikamente den Grauen Star heilen?
Nein, es gibt derzeit keine medikamentöse Behandlung, die eine getrübte Linse wieder klar macht.
Wann sollte operiert werden?
Die Entscheidung hängt vom Leidensdruck ab. Wenn die Sehbeeinträchtigung den Alltag oder die Lebensqualität einschränkt, ist eine Operation sinnvoll.
Ist die Operation gefährlich?
Die Katarakt-OP gilt als eine der sichersten Operationen überhaupt. Über 95 % der Patient:innen sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Schwere Komplikationen sind extrem selten (unter 0,1 %).
Wird die Operation von der Krankenkasse bezahlt?
Ja, die Standard-Operation mit Monofokallinse ist eine Kassenleistung. Premium-Linsen oder die Laser-Methode sind Zusatzleistungen.
Kann man an beiden Augen gleichzeitig operiert werden?
In der Regel wird erst ein Auge operiert und nach 2–4 Wochen das zweite – aus Sicherheitsgründen.
Kann der Graue Star wiederkommen?
Nein, die Kunstlinse kann nicht trüb werden. Es kann jedoch in 20–30 % der Fälle zu einem Nachstar kommen –
einer Trübung der Linsenkapsel. Dieser lässt sich einfach und schmerzfrei mit dem Laser behandeln.
Unser Fazit
Der Graue Star ist eine häufige, aber sehr gut behandelbare Alterserkrankung. Dank moderner OP-Techniken und hochwertiger Kunstlinsen können die meisten Patient:innen wieder klar sehen – oft sogar besser als vor der Erkrankung.
Vorbeugend können Sie viel tun: Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung, der Schutz vor UV-Strahlung und eine antioxidantienreiche Ernährung verlangsamen die Entwicklung deutlich. Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig kontrollieren – je früher Veränderungen erkannt werden, desto besser können Sie gegensteuern.
Bei apo-versand beraten wir Sie gerne zu hochwertigen Augenvitaminen und Präventionsmaßnahmen – für ein Leben mit klarer Sicht bis ins hohe Alter.