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Periorale Dermatitis

Sanfte Behandlung der Mundrose. Minimalpflege mit speziellen Cremes beruhigt gereizte Haut und lindert die typischen Bläschen um den Mund.

Periorale Dermatitis Mundrose
DADO SOS CARE Akutcreme
22,95 €*
765,00 €/l - Inhalt: 30 ml
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PZN: 15532116
PHYSIOGEL Daily Moisture Therapy sehr trocken Lot.
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PHYSIOGEL Daily Moisture Therapy sehr trocken Cr.
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BIODERMA Sensibio DS+ Creme
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DADO ProBalance Augenfluid
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PHYSIOGEL Daily Moisture Therapy sehr trocken Lot.
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AVENE Tolerance Control Creme
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ROCHE-POSAY Toleriane sensitive Creme
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498,75 €/l - Inhalt: 40 ml
Inhalt: 40 ml
PZN: 15293746

Alles über Periorale Dermatitis (Mundrose)

Expertenantworten zu Diagnose, Behandlung und Pflege

Grundlagen & Diagnose

Die ersten Warnsignale: Periorale Dermatitis beginnt meist mit einem leichten Brennen oder Spannungsgefühl um den Mund. Innerhalb weniger Tage entwickeln sich kleine, rötliche Papeln (Knötchen) oder Pusteln, die an Akne erinnern.

Typische Anfangssymptome:

  • Rötung und leichte Schwellung um Mund, Nase oder Augen
  • Kleine, gruppierte Bläschen oder Knötchen (1-2mm groß)
  • Brennen, Jucken oder Spannungsgefühl
  • Trockene, schuppige Haut an den betroffenen Stellen
  • Charakteristisch: Ein schmaler, symptomfreier Rand direkt um die Lippen
Wichtig: Die Symptome verschlimmern sich oft durch weitere Pflege! Wenn Sie diese Anzeichen bemerken, stoppen Sie sofort alle Kosmetikprodukte.

Periorale Dermatitis vs. Akne:

  • Periorale Dermatitis: Keine Mitesser (Komedonen), symmetrische Verteilung um Mund/Nase, brennendes Gefühl
  • Akne: Mitesser vorhanden, auch an Stirn/Kinn, fettige Haut, tiefer liegende Knoten

Periorale Dermatitis vs. Rosazea:

  • Periorale Dermatitis: Begrenzt auf Mundbereich, jüngere Frauen (20-45), durch Überpflege ausgelöst
  • Rosazea: Gesamtes Gesicht betroffen, ältere Patienten (30-60), sichtbare Äderchen, Flush-Symptomatik

Periorale Dermatitis vs. Allergischer Ausschlag:

  • Periorale Dermatitis: Entwickelt sich langsam, symmetrisch, kein starker Juckreiz
  • Allergie: Plötzliches Auftreten, starker Juckreiz, unregelmäßige Verteilung, oft mit Schwellung
Merke: Der charakteristische lippenfreie Rand und die Verschlimmerung durch Pflege sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der perioralen Dermatitis.

Der Begriff "Stewardessen-Krankheit" entstand in den 1960er Jahren, als die Erkrankung gehäuft bei Flugbegleiterinnen auftrat. Der Grund: Durch das ständige Reisen und die trockene Kabinenluft pflegten sie ihre Haut besonders intensiv.

Die typischen Auslöser der "Überpflege":

  • Häufiges Wechseln von Pflegeprodukten
  • Verwendung zu vieler Produkte gleichzeitig (Layering)
  • Reichhaltige, okklusive Cremes
  • Übermäßiger Gebrauch von Make-up
  • Cortisonhaltige Cremes (verschlimmern langfristig!)
Heute wissen wir: Nicht nur Stewardessen sind betroffen. Jede Person mit intensiver Hautpflege-Routine kann periorale Dermatitis entwickeln. Besonders gefährdet: Beauty-Enthusiasten mit 10-Schritte-Routinen!

Behandlung & die "Nulltherapie"

Die Nulltherapie ist der wichtigste Behandlungsschritt! Sie bedeutet den kompletten Verzicht auf ALLE Kosmetikprodukte im Gesicht für mindestens 6-12 Wochen.

Was Sie ab sofort weglassen müssen:

  • Alle Gesichtscremes und Seren
  • Make-up, Foundation, Concealer
  • Reinigungsprodukte (auch "milde"!)
  • Sonnencreme (Sonnenschutz durch Meiden der Sonne)
  • Gesichtsmasken und Peelings

Was erlaubt ist:

  • Reinigung NUR mit lauwarmem Wasser
  • Vorsichtiges Abtupfen mit sauberem Handtuch
  • Bei extremer Trockenheit: Minimale Menge Vaseline auf rissige Stellen
Achtung Erstverschlimmerung! In den ersten 1-2 Wochen wird es schlimmer! Die Haut "entgiftet" und zeigt Entzugserscheinungen. Das ist normal und ein gutes Zeichen. Durchhalten!

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Typischer Verlauf der Erstverschlimmerung:

Tag 1-3: Leichte Verschlechterung, Spannungsgefühl nimmt zu

Tag 4-10: Höhepunkt der Verschlimmerung! Mehr Pusteln, starke Rötung, Schuppung, extremes Trockenheitsgefühl

Tag 11-14: Langsame Stabilisierung, erste Anzeichen der Besserung

Woche 3-4: Deutliche Verbesserung, Rötung lässt nach, neue Pusteln werden seltener

Individuelle Unterschiede: Bei manchen dauert die Erstverschlimmerung nur 5 Tage, bei anderen bis zu 3 Wochen. Je länger und intensiver die Überpflege war, desto heftiger die "Entzugserscheinungen".

So überstehen Sie die schwierige Phase:

  • Führen Sie ein Foto-Tagebuch (täglich zur gleichen Zeit)
  • Vermeiden Sie Spiegel-Kontrollen alle 5 Minuten
  • Lenken Sie sich ab (Sport, Hobbys, Treffen)
  • Erinnern Sie sich: Es MUSS erst schlimmer werden!
Motivations-Tipp: 95% der Betroffenen, die durchhalten, sehen nach 6 Wochen eine dramatische Verbesserung!

Verschreibungspflichtige Behandlungen (vom Hautarzt):

1. Metronidazol (z.B. Rosiced®, Metrogel®)

  • Goldstandard der Behandlung
  • Antibiotische und entzündungshemmende Wirkung
  • Anwendung: 2x täglich für 8-12 Wochen
  • Gut verträglich, kaum Nebenwirkungen

2. Erythromycin

  • Alternative zu Metronidazol
  • Besonders für Schwangere geeignet
  • Anwendung: 2x täglich

3. Pimecrolimus (Elidel®)

  • Calcineurin-Inhibitor
  • Bei therapieresistenten Fällen
  • Unterdrückt die Immunreaktion

4. Orale Antibiotika (schwere Fälle)

  • Doxycyclin oder Minocyclin
  • Niedrigdosiert über 6-12 Wochen
  • Nur wenn topische Therapie versagt
Niemals verwenden: Cortisonhaltige Cremes! Sie lindern kurzfristig, führen aber zur "Steroid-Dermatitis" mit dramatischer Verschlimmerung beim Absetzen.
Wichtig: Medizinische Cremes werden NACH oder WÄHREND der Nulltherapie eingesetzt, nicht stattdessen!

Pflege & sichere Produkte

Nach der Nulltherapie gilt: Weniger ist mehr! Führen Sie Produkte einzeln und langsam wieder ein.

Sichere Inhaltsstoffe:

  • Mineralische Öle (in Maßen)
  • Squalan
  • Glycerin (niedrig dosiert)
  • Ceramide
  • Zinkoxid

Empfohlene Produkte für den Wiedereinstieg:

  • La Roche-Posay Toleriane Sensitive: Minimale Inhaltsstoffe, sehr gut verträglich
  • Avène Tolerance Extreme: Für hochsensible Haut
  • CeraVe Feuchtigkeitscreme: Mit Ceramiden, parfümfrei
  • Physiogel Daily Moisture Therapy: Stärkt die Hautbarriere

Unbedingt meiden:

  • Parfüm und ätherische Öle
  • Alkohol (Alcohol denat.)
  • Zu viele aktive Wirkstoffe (AHA, BHA, Retinol)
  • Okklusive Texturen (sehr reichhaltige Cremes)
  • Naturkosmetik mit vielen Pflanzenextrakten
Goldene Regel: Testen Sie jedes neue Produkt 2 Wochen lang alleine, bevor Sie ein weiteres hinzufügen. Bei ersten Anzeichen einer Reaktion: Sofort absetzen!

Sonnenschutz ist ein Dilemma bei perioraler Dermatitis! Viele Sonnencremes können einen neuen Schub auslösen.

Die sichersten Optionen:

1. Mineralischer Sonnenschutz (physikalische Filter)

  • Nur Zinkoxid und/oder Titandioxid
  • Keine chemischen UV-Filter
  • Empfehlung: La Roche-Posay Anthelios Mineral One
  • Alternative: Avène Mineralischer Sonnenschutz SPF 50+

2. Puder-Sonnenschutz

  • Ideal für empfindliche Haut
  • Keine cremige Textur
  • Z.B. ISDIN Fotoprotektor Mineral Brush

3. Physischer Schutz (beste Option!)

  • Breitkrempige Hüte
  • Schatten suchen
  • UV-Schutzkleidung
  • Mittagssonne meiden
Während der akuten Phase: KEINEN Sonnenschutz verwenden! Meiden Sie die Sonne komplett. Die Heilung hat Priorität vor dem UV-Schutz.
Tipp: Testen Sie Sonnenschutz immer zuerst am Hals oder hinter dem Ohr für 3 Tage, bevor Sie ihn im Gesicht anwenden.

Fluoridhaltige Zahnpasta kann tatsächlich periorale Dermatitis triggern! Besonders wenn der Ausschlag hauptsächlich um den Mund herum auftritt.

Empfohlene fluoridfreie Zahnpasten:

  • Weleda Calendula Zahncreme: Natürlich, mild, ohne Fluorid
  • Lavera Neutral Zahngel: Für hochsensible Haut
  • Ajona Stomaticum: Konzentrat, sehr ergiebig
  • Dr. Hauschka Med Zahncreme Sensitive: Salzbasiert

Weitere potenzielle Trigger in Zahnpasta:

  • Sodium Lauryl Sulfate (SLS) - Schaumbildner
  • Zimtaldehyd (in "frischen" Zahnpasten)
  • Pfefferminzöl (kann reizen)
  • Propolis (in Naturzahnpasten)
Test-Tipp: Wechseln Sie für 4 Wochen auf eine fluoridfreie, SLS-freie Zahnpasta. Bei vielen Betroffenen verbessert sich die periorale Dermatitis deutlich!
Zahngesundheit: Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt alternative Fluoridquellen (Mundspülungen, Fluoridlack) für die Kariesprophylaxe.

Lebensstil, Ernährung & Trigger

Die Ernährung spielt eine unterstützende Rolle bei der Heilung. Einige Lebensmittel können Entzündungen fördern und sollten gemieden werden.

Potenzielle Trigger-Lebensmittel:

  • Scharfe Gewürze: Chili, Pfeffer, scharfe Soßen (reizen mechanisch)
  • Heiße Getränke: Dampf und Hitze verschlimmern die Symptome
  • Alkohol: Erweitert Gefäße, fördert Rötung
  • Zitrusfrüchte: Säure kann bei Kontakt reizen
  • Tomaten: Hoher Säuregehalt
  • Zimt: Häufiger Kontaktallergen

Entzündungsfördernde Lebensmittel reduzieren:

  • Zucker und Süßigkeiten
  • Weißmehlprodukte
  • Frittiertes und Fast Food
  • Milchprodukte (bei manchen Betroffenen)

Hilfreiche Lebensmittel:

  • Omega-3-reiche Fische (Lachs, Makrele)
  • Grünes Blattgemüse
  • Beeren (Antioxidantien)
  • Nüsse und Samen
  • Probiotische Lebensmittel (Joghurt, Kefir)
Individuelle Trigger: Führen Sie ein Ernährungstagebuch! Notieren Sie, was Sie essen und wie Ihre Haut reagiert. Jeder reagiert anders.

Hilfreiche Hausmittel (wissenschaftlich belegt):

✅ Schwarztee-Kompressen

  • Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und austrocknend
  • Anwendung: Starken Schwarztee kochen, abkühlen, Kompressen 10 Min. auflegen
  • 2-3x täglich in der akuten Phase

✅ Grüntee-Umschläge

  • Antioxidantien beruhigen die Haut
  • Weniger austrocknend als Schwarztee

✅ Kühlung

  • Kühlpacks (in Tuch gewickelt) lindern Brennen
  • Nie direkt auf die Haut!

Schädliche "Hausmittel" (unbedingt vermeiden!):

❌ Apfelessig - Zu sauer, reizt die ohnehin empfindliche Haut

❌ Teebaumöl - Hochallergen, kann Kontaktdermatitis auslösen

❌ Honig - Kann Poren verstopfen und klebt

❌ Zahnpasta - Viel zu aggressiv, enthält reizende Stoffe

❌ Backpulver - Zerstört den pH-Wert der Haut

❌ Eigelb-Masken - Proteine können Entzündungen verstärken

Wichtig: Auch "natürlich" bedeutet nicht automatisch "gut"! Bei perioraler Dermatitis ist weniger immer mehr.

Unsicher, welche Behandlung für Sie richtig ist?

Zu den empfohlenen Produkten

Hormone spielen eine bedeutende Rolle! Periorale Dermatitis tritt gehäuft bei hormonellen Umstellungen auf.

Typische hormonelle Trigger:

1. Antibabypille

  • Besonders beim Absetzen der Pille
  • Auch Wechsel des Präparats kann auslösen
  • Gestagen-betonte Pillen sind problematischer

2. Schwangerschaft

  • Häufig im 1. und 3. Trimester
  • Hormonelle Achterbahn begünstigt Ausbrüche
  • Behandlung erschwert (viele Medikamente tabu)
  • Oft spontane Besserung nach Geburt

3. Menstruationszyklus

  • Verschlimmerung vor der Periode
  • Progesteron-Anstieg als Trigger
  • Zyklustagebuch kann Muster aufzeigen

4. Wechseljahre

  • Östrogen-Abfall verändert Hautbarriere
  • Haut wird trockener und empfindlicher
Was tun bei hormonellen Triggern?
• Mit Gynäkologen über alternative Verhütung sprechen
• In der Schwangerschaft: Strenge Nulltherapie, milde Pflege
• Hormonelle Balance unterstützen (Stress reduzieren, ausgewogen ernähren)
• Geduld haben - hormonell bedingte Schübe klingen oft von selbst ab
Merke: Hormone sind oft der Auslöser, aber die Überpflege ist meist der Grund, warum die periorale Dermatitis chronisch wird!

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